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Die Liste Amberg will es wissen: Wieso müssen ca. 200 Eschen auf der Kräuterwiese gefällt werden?

Ortstermin

Am Dienstag, den 26.10.21, trafen sich um 16:00 Uhr von der Liste Amberg 15 Mitglieder auf der Kräuterwiese mit Bernhard Frank und Wolfgang Zehend vom „Team Grün“ der Stadt Amberg. Ziel war es, vor Ort einen Einblick in die Problematik des Eschentriebsterbens, der nötigen Fällungen, Ersatzbepflanzung und Herausforderungen des Baumbestands im Stadtgebiet allgemein zu geben.

Schon der Einstieg war dramatisch: „Kranke Bäume können ohne Vorwarnung fallen und stellen eine große Gefährdung für die Bevölkerung dar“, erklärte Bernhard Frank, der Leiter des Sachgebiets Grün im städtischen Baureferat. Weiter betonte Frank: „Selbst für einen Fachmann ist es manchmal nicht möglich, diese Gefahr zu erkennen!“ Deswegen müssen ca. 200 Eschen gefällt werden. Große Holzstapel von schon gefällten Eschen fallen auf, teilweise ist die orangefarbene Markierung an den Stämmen noch zu erkennen. 

„Verursacher des Eschentriebsterbens ist ein Pilz mit dem Namen „Falsches weißes Stengelbecherchen“. In Bayern seit 2005 nachgewiesen, breitet er sich stark aus und befällt Eschen aller Altersklassen und an jedem Standort. In Amberg habe man schon 2018 an zahlreichen Eschen in der Kräuterwiese die typischen Symptome gesehen: Triebspitzen und Blätter der Eschen sterben ab“, erklärte Frank. 

Die Lücken der gefällten Eschen im Wäldchen der Kräuterwiese sind von den Mitgliedern der Liste Amberg deutlich zu sehen. Einzelne Eschen stehen aber noch. Anhand dieser erläuterte Frank die Symptome des Eschentriebsterbens direkt: „In der Krone der kranken Esche sind das Laub und die Verästelung teilweise nur schwach ausgebildet oder fehlen stellenweise ganz. Um den  Krankheitszustand des einzelnen Baumes zu bewerten, muss ein Fachmann angefragt werden. Dieser stellt entweder mit Bohrungen in den Stamm oder auch mit einem Ultraschallgerät fest, wie es um die Esche bestellt ist.“  Eine andere Möglichkeit wäre, die Wurzeln etwas freizulegen; sind diese porös, ist der Baum kaputt, erfuhren die Teilnehmer der Ortsbegehung. „Die Holzfäule ist Ursache, dass sich die Wurzeln regelrecht auflösen; diese sehen dann schwammartig aus und lassen sich mit den Fingern zerbröckeln. Obwohl die Bäume grün aussehen, fallen sie aber trotzdem völlig unvermutet um ", schildert Wolfgang Zehend die Problematik. „Wir müssen handeln, um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden." 

In die Zukunft blickend wollten einige Mitglieder der Liste Amberg wissen, welche Baumarten anstelle der Eschen angepflanzt würden. Wolfgang Zehend erklärte: „Zum einem werde auf natürlich nachwachsende Bäume gesetzt,“ wobei Zehend ein paar schon größere Exemplare zeigte, „zum anderen wolle man weniger anfällige Bäume anpflanzen, die dann auch ein stattliches Alter erreichen könnten. Leider haben die nun gefällten Eschen ihr mögliches Lebensalter von ca. 200 Jahren noch längst nicht erreicht, diese mussten ja nun im Alter von ca. 80 bis 100 Jahren entfernt werden.“

Die sehr informative und kurzweilige Exkursion wurde bei einsetzendem Regen nach 1,5 Stunden beendet. Gerne hätten wir den beiden Mitarbeitern, Bernhard Frank und Wolfgang Zehend vom „Team Grün“ der Stadt Amberg, noch viele Fragen gestellt! 

(Bericht: Mario Lutz)

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